Es exisitiert heutzutage ein breites Spektrum verschiedenster organischer und anorganischer Werkstoffe sowie Verbundwerkstoffe, die eine wichtige Grundlage für die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft darstellen. Im modernen Bauwesen sowie in den zahlreichen Industriezweigen kommen zunehmend unterschiedliche Bau-/Werkstoffe für Jahre bis Jahrzehnte in Kontakt. Dabei steht die Nachhaltigkeit, die Verbindung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem im Vordergrund. Gerade die Kunststoffe, die dabei eine wichtige Rolle spielen und zu denen die Dicht-/Klebstoffe zählen, bringen für alle Beteiligte neue Herausforderungen. Um mögliche Unverträglichkeiten zwischen zwei Baustoffen (bzw. Hilfsstoffen) zu vermeiden, müssen mögliche Weichmacherwanderungen zwischen den Werkstoffen sowie diverse andere, unerwünschte chemische Reaktionen ausgeschlossen werden.
Dieser Bau-/Werkstoff-Kompass soll bei der Suche helfen, unterschiedliche Substrate sinnvoll miteinander abzudichten bzw. zu kleben. Der Inhalt dieser Suchmaschine ist auf jahrelanger Erfahrung aus der Praxis sowie aus dem eigenem Labor zurückzuführen. Dabei ist zu beachten, dass die Definition gewisser Werkstoffoberflächen und Qualitäten oft schwierig ist und diese Suchmaschine ohne Gewährleistung lediglich der Orientierung dienen kann. Wir empfehlen grundsätzlich ausreichende Informationen vom Lieferanten einzuholen, um für die anstehende Abdichtung/Klebung optimale Vorbehandlungen zu treffen. Ausreichende Eigenprüfungen/Eigenversuche sind in jedenfall sinnvoll und auch nötig.
Feuchtigkeitseinwirkungen können Korrosionsschäden am Metall verursachen. Dabei muss das Metall der Feuchtigkeit nicht immer direkt ausgesetzt sein. Bei Abdichtungen/Klebungen von Metallen und saugenden Werkstoffen (z.B. Holz, Beton etc.) kann Feuchtigkeit durch den saugfähigen Bauwerkstoff an die Metalloberfläche diffundieren. Um dies zu vermeiden sollte die metallische Klebe-/Abdichtfläche über einen entsprechenden Korrosionsschutz verfügen!
Aufgrund hoher Oberflächenenergien lassen sich Metalle im Allgemeinen gut abdichten/kleben. Aluminium, Chrom, Messing, Edelstahl sowie diverse andere Metalle/Legierungen können dabei allerdings die Ausnahmen spielen. Im gewalzten, gezogenen, gegossenen und geschmiedeten Ausgangszustand kommt es durch undefinierte Oxidschichten, Trenn- und Gleitmittel, Schneidöle, Ziehfette etc. häufig zu mangelnden Haftfestigkeiten der Dicht-/Klebstoffe. Hier ist meist eine Oberflächenvorbehandlung nötig, um eine ausreichende Haftung, sowie alterungsstabile Klebeverbindungen zu erzielen. Allerdings ist auch mit einer Vorbehandlung der Metalle/Legierungen keine eindeutige Aussage über die Benetzbarkeit der Oberflächen möglich.
Mechanische Oberflächenvorbehandlungsverfahren (Schleifen, Bürsten, Strahlen) verbessern die Oberflächenaktivität, können aber teilweise einen negativen Einfluss auf die Haftungseigenschaften nehmen, da stellenweise Verunreinigungen über die Oberfläche verteilt werden. Eloxieren, Chromatieren, Phosphatieren oder "Beizen" in Säuren oder Laugen als mögliche Vorbehandlungen unterschieden sich in ihrer Vielfalt, ihrem Alter sowie in möglichen Zusatzbehandlungen mit z.B. Wachsen/Ölen. Diverse Pulverbeschichtungen auf den Substratoberflächen können Additive wie Paraffin/Wachs- oder auch PTFE enthalten, die wiederum die Benetzbarkeit der Klebeflächen stören.